Die täglichen Impulse zum Rosenkranz im Oktober stammen von Pater Martin Baronowski LC. Mit seiner freundlichen Genehmigung dürfen wir diese auf unserer homepage veröffentlichen. Vergelt's Gott.
- Impulse
Tagesimpulse im Rosenkranzmonat Oktober 2020
1. Oktober
Der Rosenkranz ist ein zugleich einfaches und tiefes Gebet. Einfach, weil er leicht zu erlernen sowie überall und von allen gebetet werden kann. Tief, weil er in das Zentrum des christlichen Glaubens und Lebens führt und auch großen Heiligen und Mystikern als Betrachtungsquelle diente.
2. Oktober
Auch wenn sich der Rosenkranz auf den ersten Blick an Maria richtet, so ist er doch ein zutiefst christologisches Gebet. Er leitet nämlich dazu an, mit den Augen Marias auf Christus zu schauen. Dies ist ein Blick der Liebe, des Glaubens und der Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun und dadurch dem Herrn ähnlich zu werden.
3. Oktober
Der Rosenkranz ist kein bloßes Aufsagen oder Erfüllen einer gewissen Anzahl von Gebeten. Vielmehr schafft die ruhige Wiederholung der Grundgebete einen Raum der Andacht und inneren Stille, welche die Hinwendung zu Gott und die Betrachtung der Geheimnisse Christi fördert.
4. Oktober
Die freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten verschiedene Dimensionen des Lebens und Wirkens Christi. Das trägt dazu bei, den ganzen Christus in den Blick zu nehmen und ihm wie Maria in allen Lebenslagen zu begegnen und zu folgen.
5. Oktober
Ein wichtiges Anliegen des Rosenkranzes ist die Verinnerlichung der Glaubensgeheimnisse. Es geht nicht um bloße Information oder Glaubenswissen. Vielmehr sucht der Beter das tiefere Verstehen in der Betrachtung, die Erwägung im Herzen, die Entdeckung der Bedeutung für das eigene Leben und das innere Wachstum durch eine fortschreitende Nachahmung Christi.
6. Oktober
Die Betrachtung des Rosenkranzes begnügt sich nicht um dem Blick auf den äußeren Ablauf der Ereignisse unserer Erlösung, vielmehr sucht sie die inneren Einstellungen und Motivationen Christi und Marias zu erkennen und diese nachzuahmen.
7. Oktober
Nachdem die Christenheit auf Bitte von Papst Pius V. vereint den Rosenkranz gebetet hatte, siegte die christlichen Flotte am 7. Oktober 1571 bei Lepanto. Als Dank dafür wurde das Rosenkranzfest eingeführt. Es soll die Christen auch heute daran erinnern, dass Gott der Herr der Geschichte ist und dass gläubiges Gebet den Lauf der Dinge beeinflussen kann.
8. Oktober
Nicht nur äußerlich ist der Rosenkranz etwas Greifbares, das sich anpacken und festhalten lässt. Auch geistlich ist der Rosenkranz wie ein Rettungsring, der in die Zerstreuungen und Ablenkungen des Alltags geworfen wird, um mich immer wieder zu Gott zu ziehen.
9. Oktober
Oft wurde der Rosenkranz auch als eine Kurzfassung des Psalters verstanden: Wie die 150 biblischen Psalmen Freude, Leid, Dank und Lob vor Gott tragen, so ist auch das Rosenkranzgebet ein beständiger Lobpreis Gottes sowie eine Bitte um seinen Schutz und seine Hilfe in unseren Nöten.
10. Oktober
Das Rosenkranzgebet hat sich in der Geschichte der Kirche bewährt: Viele Heilige haben es selbst praktiziert und empfohlen, unzähligen Christen ist es zu einem Halt und Weg zu Gott geworden, zahlreiche Wunder sowie auch geschichtliche Ereignisse sind mit diesem Gebet verbunden.
11. Oktober
Die Botschaft von Fatima enthält eine nachdrückliche Einladung zum Rosenkranzgebet. Eines der damaligen Seherkinder, die spätere Ordensschwester Lucia, glaubt: „Es gibt kein einziges, noch so schwerwiegendes Problem, das wir nicht durch das Rosenkranzgebet lösen können.“
12. Oktober
In der Not der Nachkriegszeit entschlossen sich ab dem Jahr 1947 über 500.000 österreichische Gläubige, täglich den schmerzhaften Rosenkranz bis zum Abzug der russischen Besatzung zu beten. Im Mai 1955 zog die Rote Armee – wie durch ein Wunder – aus Österreich ab. Weder zuvor noch später haben sowjetische Truppen kampflos ein besetztes Gebiet verlassen.
13. Oktober
Der hl. Papst Johannes Paul II. unterstreicht die Bedeutung des Rosenkranzes für den Frieden: „Indem der Rosenkranz uns den Blick auf Christus richten lässt, macht er uns also auch zu Friedensstiftern in der Welt. […] Er erfüllt uns mit der Hoffnung, dass auch heute eine so schwierige ,,Schlacht“, wie die des Friedens gewonnen werden kann. Weit davon entfernt eine Flucht vor den Problemen dieser Welt zu sein, drängt uns der Rosenkranz, diese mit den Augen der Verantwortung und des Großmutes zu betrachten“ (Rosarium Virginis Mariae, Nr. 40).
14. Oktober
Romano Guardini erklärt: „Der Rosenkranz verbindet […] das wiederholende Verweilen und das langsame Fortschreiten. […] Das Wesen des Rosenkranzes besteht darin, dass Gestalt und Schicksal des Herrn im Lebensbereich seiner Mutter erscheinen. […] Wer mit ihm vertraut geworden ist, dem wird es wie ein stilles, verborgenes Land, in das er gehen und wo er ruhig werden kann; oder wie eine Kapelle, deren Pforte ihm immer offensteht, und in die er tragen kann, was ihn bewegt.“
15. Oktober
Der hl. Don Bosco bekennt: „Auf den täglichen Rosenkranz ist mein Werk gegründet. Ich bin entschlossen, viele andere Übungen zu unterlassen, aber nicht diese. Ich sehe im Rosenkranz den Bankrott des Teufels.“
16. Oktober
Der hl. Papst Paul VI. beschrieb den Rosenkranz als ein „biblisches Gebet, in dessen Mitte das Geheimnis der erlösenden Menschwerdung steht, [… das] ganz klar auf Christus hin ausrichtet. Auch sein charakteristischstes Element, die litaneiartige Wiederholung des ,Gegrüßet seist du, Maria‘, wird zu einem unaufhörlichen Lobpreis Christi, um den es eigentlich bei der Verkündigung des Engels und dem Gruß der Mutter des Täufers geht: ,Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes‘“ (Lk 1, 42).
17. Oktober
Der Rosenkranz ist eine bewährte christliche „Waffe“: „Nichts stärkt das Gottesreich in uns mehr als das besinnliche Beten des Rosenkranzes“ (hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort). Papst Pius XI. bekräftigt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges: „Groß ist die Macht eines Heeres, das nicht das Schwert, sondern den Rosenkranz in den Händen hält.“
18. Oktober
Unter den vielen Päpsten, die nachdrücklich zum häufigen Rosenkrangebet einladen, wird Papst Leo XIII. besonders deutlich: „Der Rosenkranz [ist] ganz besonders empfehlenswert. […] Es ist hinreichend bekannt, wie sehr und wie oft dieses Gebet der Kirche nützlich war und sie über so manche Schicksalsschläge hinwegführte.“ Und an anderer Stelle bekräftigt er: „Wir richten deshalb an alle Christen die dringende Ermahnung, sie möchten öffentlich oder privat zu Hause in der Familie den Rosenkranz eifrig beten und dies Gebet zu einer ständigen Gewohnheit werden lassen.“
19. Oktober
Der recht verstandene und gebetete Rosenkranz ist kein Hindernis für eine gesunde Ökumene, weil er die Christen wie die mit Maria im Abendmahlssaal versammelten Jünger zum gemeinsamen Blick auf Christus anleitet. Nur in der Orientierung an ihm sind Einheit, Bekehrung, Versöhnung und auch das Wachstum im Glauben möglich.
20. Oktober
Die freudenreichen Geheimnisse des Rosenkranzes führen zur Quelle der wahren Freude, die Christus selbst ist. Mit seinem Kommen in die Welt, hat der uns den Weg zum erfüllenden Glück geöffnet, für das Gott uns bestimmt hat, auch wenn wir in diesem Leben oft noch auf Weg des Suchens, des Verlierens und des Findens sind.
21. Oktober
Die lichtreichen Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten das öffentliche Wirken Jesu, das mit seiner Taufe im Jordan beginnt und in der Einsetzung der Eucharistie beim Abendmahl gipfelt. Sie rufen zu einer persönlichen Begegnung mit Christus, um seine Wunder zu erfahren, sein Wort zu hören, mich immer mehr zu ihm zu bekehren, ihm nachzufolgen und ihm ähnlich zu werden.
22. Oktober
Die schmerzhaften Geheimisse des Rosenkranzes begleiten Jesus auf seinem Leidensweg. Sie führen zur Begegnung mit der barmherzigen und erlösenden Liebe Gottes, die sich gerade im Leiden und Sterben Christi offenbart. Zugleich sind sie auch eine Anfrage, welche Rolle ich selbst in diesem Geschehen einnehme: Identifiziere ich mich mit Pilatus, Petrus, Johannes, Simon von Zyrene, Maria, den weinenden Frauen, den Soldaten oder den Zuschauern?
23. Oktober
Die glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes zeigen den Sieg Jesu über Sünde und Tod. Sie erinnern daran, dass die wahre Heimat jedes Menschen der Himmel ist, in den Christus vorausgegangen ist und uns den Heiligen Geist als Helfer und Tröster gesandt hat, um dieses Ziel zu erreichen. In Maria ist das Erlösungswerk Christi bereits zur Vollendung gelangt – es ist keine spekulative Möglichkeit, sondern bereits Wirklichkeit.
24. Oktober
Die Betrachtung des Rosenkranzes lädt dazu ein, unsere Anliegen, Probleme, Sorgen, Mühen und Vorhaben dem erbarmenden Herzen Jesu und dem seiner Mutter zu übergeben. Der hl. Papst Johannes Paul II. bezeugt: „Wie viele Gnaden habe ich in diesen Jahren von der Heiligen Jungfrau durch das Rosenkranzgebet empfangen: Magnificat anima mea Dominum! Meinen Dank an den Herrn möchte ich mit den Worten der heiligsten Mutter ausdrücken, unter deren Schutz ich mein petrinisches Dienstamt gestellt habe: Totus tuus!“
25. Oktober
Der Rosenkranz ist der Weg Marias. Maria ist eine Frau des Glaubens, des Schweigens und des Hörens. Weil sie von Christus her und für ihn lebt, sind die Geheimnisse des Herrn untrennbar mit ihrem eigenen Leben verbunden. Damit ermutigt sie, das eigene Leben im Licht Christi zu sehen und zu beurteilen.
26. Oktober
Christus offenbart dem Menschen den Menschen. Indem der Rosenkranz den Blick auf Christus und die Geheimnisse seines Lebens richtet, trägt er auch dazu bei, das Geheimnis des Menschen besser zu verstehen: Die Heiligkeit des Lebens, die Bedeutung der Familie, die Berufung zum Reich Gottes, der Sinn des Leidens, das Ziel des Lebens.
27. Oktober
Der Rosenkranz ist ein äußerst flexibles Gebet: Er kann vollständig oder teilweise, persönlich oder in Gemeinschaft mit Freunden, mit dem Ehepartner, der Familie oder dem Gebetskreis und sogar von Gruppen auf verschiedenen Sprachen, zu Hause, unterwegs, auf Wallfahrten oder in einer Kirche, von jungen und alten Menschen gebetet werden.
28. Oktober
Die Wiederholungen der Grundgebete im Rosenkranz sind als Dynamik der menschlichen Liebe zu verstehen, die nicht müde wird, ihre Zuneigung und Hingabe zu bezeugen. Der Herr lässt sich nach seiner Auferstehung von Petrus dreimal seine Liebe bestätigen (vgl. Joh 21). Letztlich geht es dabei um die Sehnsucht, wie Maria Christus ähnlich zu werden: „»Für mich ist Christus das Leben, und Sterben ein Gewinn« (Phil 1, 21) und: »Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir« (Gal 2, 20).
29. Oktober
Papst Benedikt XVI. unterstrich die Bedeutung des Rosenkranzes für die heutige Zeit: „Das Rosenkranzgebet ist keine Frömmigkeitsübung, die der Vergangenheit angehört, als sei es ein Gebet aus anderen Zeiten, an das man mit Nostalgie zurückdenkt. […] In der heutigen Welt, in der so viel Zerstreuung herrscht, hilft dieses Gebet, Christus in den Mittelpunkt zu stellen, so wie es die Jungfrau Maria tat, die all das, was über ihren Sohn gesagt wurde, und auch das, was er tat und sagte, in ihrem Herzen bedachte.“
30. Oktober
Der Rosenkranz war das Lieblingsgebet des hl. Papstes Johannes Paul II.: „Seit meinen Kinder- und Jugendjahren hat dieses Gebet einen wichtigen Platz in meinem geistlichen Leben eingenommen. […] Das Rosenkranzgebet hat mich in Augenblicken der Freude und der Prüfung begleitet. Viele Sorgen habe ich in dieses Gebet hineingelegt und habe dadurch stets Stärkung und Trost erfahren. […] Der Rosenkranz bringt uns durch das Herz seiner Mutter in lebendige Verbindung mit Jesus.“
Kontakt
Monika Hein
Rosenkranzbruderschaft Würzburg
Schriftführerin
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