Die täglichen Impulse im Rosenkranzmonat Oktober stammen von Pater Martin Baronowski LC. Mit seiner freundlichen Genehmigung dürfen wir diese auf unserer homepage veröffentlichen. Sie wurden von Pater Martin bereits im Mai diesen Jahres versendet und geben Impulse zur Gottesmuter Maria. Vergelt's Gott.
- Impulse
Tagesimpulse im Rosenkranzmonat Oktober 2024
1. Oktober
Marianische Andacht bedeutet, wie Maria mit Augen des Glaubens und der Liebe auf Jesus zu blicken. Somit lenkt Maria nicht von Jesus ab, sondern führt zu ihm. Maria hilft dabei, Christus zu erkennen, an ihn zu glauben und ihm zu folgen.
2. Oktober
Maria zeigt, dass sich der Glaube nicht zuerst in den großen Events, sondern gerade und vor allem in der Stille und Unscheinbarkeit des Alltages bewährt: Jeden Tag an der Seite Jesu verbringen, ihn betrachten, ihm dienen, mit ihm und für ihn leben, ohne große Wunder oder besondere Zeichen zu erwarten.
3. Oktober
Maria besaß keinen akademischen Titel, hat nichts Schriftliches hinterlassen, in ihrem Leben keine Predigt gehalten, keine bedeutenden Apostolatswerke begründet, keine Großveranstaltung organisiert, keine Massenbekehrungen verursacht. Dennoch ist sie nach Christus die größte Heilige der Geschichte. Damit zeigt sie, dass christliche Heiligkeit nicht in aufsehenerregenden Werken besteht, sondern darin, auch die einfachen Dinge des Alltags mit großer Liebe zu vollbringen.
4. Oktober
Die wahre Marienverehrung beschränkt sich nicht auf äußere Formen der Frömmigkeit, sondern suchtt vor allem in der Nachahmung ihrer Tugenden, besonders ihres Glaubens, ihrer Dienstbereitschaft, ihrer Offenheit für den Willen Gottes, ihrer Reinheit und ihrer Freude.
5. Oktober
Maria blieben Schwierigkeiten und Herausforderungen, die ihren Glauben auf die Probe stellen, nicht erspart: In den Herbergen von Betlehem gab es keinen Platz für sie, darauf folgte die Flucht ins Ausland, nach der Rückkehr jahrzehntelang grauer Dorfalltag ohne Besonderheiten, dann verfolgte sie die Anfeindungen und Ablehnung zunächst in Nazareth sowie später während des öffentlichen Wirkens Jesu, und schließlich musste sie die Verurteilung, Verspottung, Geißelung und Kreuzigung ihres Sohnes miterleben. Damit zeigt Maria, dass der Glaube nicht nur für Sonnentage taugt, sondern sich gerade in den dunklen Momenten bewährt.
6. Oktober
Wer zu Maria kommt und sie um ihre Fürsprache bittet, der wird – wie bei der Hochzeit von Kana – zu Jesus geführt mit dem Rat: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5). Maria will dazu ermutigen, auf Jesus zu vertrauen und sein Wort umzusetzen. Das ist oft mühsam und erscheint wenig sinnvoll: Warum sollte jemand 600 l Wasser schleppen, wenn er Wein braucht? Jesus, der das Wunder wirkt, wünscht sich einen menschlichen Beitrag als Ausdruck des Glaubens und der tätigen Mitarbeit.
7. Oktober
Maria war bei allen großen Ereignissen im Leben Jesu dabei: Bei seiner Menschwerdung, seiner Geburt, dem verborgenen Leben, seinem öffentlichen Wirken, in seiner Passion und Auferstehung sowie bei der Sendung des Heiligen Geistes. Daher kann Maria helfen, den ganzen Christus zu betrachten, vielleicht gerade auch jene Aspekte, deren Akzeptanz und Nachahmung mir schwerfallen.
8. Oktober
Maria ist wie eine gewaltige Orgel, die Gott erlaubt, auf ihr sein Meisterwerk zu spielen. Dazu stellt sie ihm bedingungslos alle ihre Tasten und Register zur Verfügung. Wie schräg würde es klingen, wenn einige Tasten nicht funktionieren? Damit lädt Maria ein, großzügig und mutig die eigene Zeit, Talente und Kreativität in den Dienst Gottes zu stellen.
9. Oktober
Wie der Mond nicht aus eigener Kraft leuchtet, sondern sein Licht von der Sonne erhält, so kommt auch die Ausstrahlung und mächtige Fürsprache Marias nicht von ihr selbst, sondern hat als Quelle die Gnade Gottes und die Größe Christi. Die Marienversehrung ist daher eine Aufforderung, über die Größe des Herrn zu staunen und Gott zu preisen (vgl. Lk 1,46ff).
10. Oktober
Dank ihrer Treue zur Gnade Gottes hat Maria nie gesündigt. Sie gleicht damit einer Burg, die nie erobert wurde. Ihr Beispiel stärkt im Kampf gegen die Versuchungen und gibt die Sicherheit, dass wir mit der Hilfe Gottes siegen können.
11. Oktober
Wie ein Kirchenfenster ohne Licht dunkel ist und erst beim Strahlen der Sonne in bunten Farben leuchtet, so bleibt Maria ohne Christus unverständlich, doch im Licht Christi erstrahlt ihre Größe und Schönheit.
12. Oktober
Maria fürchtet nicht, ihr Leben sei von göttlichen Plänen durchkreuzt worden, vielmehr antwortet sie voll Freude und Dankbarkeit auf den göttlichen Ruf. Sie betrachtet Gott nicht als Bedrohung für ihr Glück, sondern als Quelle und Erfüllung ihrer Freude: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ (Lk 1,46-47).
13. Oktober
Nicht immer sind Gottes Wort und Wirken im eigenen Leben leicht zu verstehen. Von Maria heißt es, dass sie „alle diese Worte bewahrte und in ihrem Herzen erwog“ (Lk 2,19.51). Damit zeigt sie eine kontemplative Haltung der Betrachtung und inneren Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes, die Stille, Geduld und Demut beinhaltet sowie das feste Vertrauen und die unzerbrechliche Hoffnung, dass Gottes Wege wahr und gut sind.
14. Oktober
Maria ist in den Händen Gottes keine willenlose und passive Marionette. Sie ist frei und entscheidet bei vollem Bewusstsein nicht nur einmal, sondern jeden Tag von Neuem, den Plan Gottes in Liebe anzunehmen und zum Heil der Menschen daran mitzuwirken. Damit ermutigt sie mich, meine Freiheit darin zu finden und zu erfüllen, den Willen Gottes zu suchen und aus Liebe umzusetzen.
15. Oktober
Christus ist der neue Adam und Maria die neue Eva. Mit Christus beginnt eine neue Schöpfung, und Maria ist das exemplarische und vollendete Beispiel des neuen Lebens, das Christus gebracht hat. Das gibt Mut und Hoffnung, dass christlicher Glaube keine bloße Theorie ist, sondern sich in der Praxis bewährt.
16. Oktober
Wie der brennende Dornbusch die Gegenwart Gottes anzeigte, weil er brannte und doch nicht verbrannte, so zeigt sich Gott bei Maria dadurch, dass sie Mutter wurde, ohne ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Beim brennenden Dornbusch erhält Mose die Sendung, das Volk aus der Sklaverei zu befreien, mit der Menschwerdung Christi in Maria beginnt die Erlösung der ganzen Welt von Sünde und Tod.
17. Oktober
Maria ist die neue Bundeslade, weil sie Christus, den Mittler des Neuen Bundes, in sich trägt. Somit ist die Marienverehrung die Fortsetzung und Erfüllung der Verehrung der Bundeslade im Alten Bund. Inhalt davon ist die Erinnerung an die Nähe und Treue Gottes sowie die Einladung, auf Gott zu vertrauen und die Beziehung zum Herrn als einen Freundschaftsbund zu leben.
18. Oktober
Auf die Fürsprache der Königin Ester befreite Gott das Volk Israel während der Babylonischen Gefangenschaft aus großer Not. Dies ist ein Vorausbild für Maria: Die mächtige Fürbitte dieser Himmelskönigin erwirkt uns von Gott Hilfe und Rettung in den Sorgen und Kämpfen unseres Lebens.
19. Oktober
Die gesetzestreue und fromme Judit aus dem Alten Testament ist ein Vorausbild für Maria: Sie befreit ihre Stadt Betulia von Holofernes, dem Heerführer der Assyrer, der Gott verspottet und dessen Volk vernichten wollte. Dieser Kampf setzt sich in der Geschichte fort: „Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten“ (Offb 12,17). Maria gibt uns die Sicherheit, dass wir mit Jesus siegen werden.
20. Oktober
Als der zwölfjährige Jesus bei der Pilgerfahrt im Tempel zurückbleibt, sucht ihn Maria drei Tage voll Sorge. Damit gibt sie mir Mut, auch dann beständig weiterzusuchen, wenn ich Jesus in meinem Alltag aus den Augen verliere und fordert dazu auf, nicht aufzugeben, bis ich ihn gefunden habe. Maria zeigt, dass Jesus immer wieder überrascht und nicht den eigenen Erwartungen entspricht, gesucht werden will und gefunden werden kann.
21. Oktober
Maria bildete sich nichts darauf ein, die Mutter des Messias zu werden, sondern eilte zu ihrer Verwandten Elisabet, um ihr zu helfen und zu dienen (vgl. Lk 1,39-40). Wie Christus kommt auch Maria nicht, „um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen“ (Mt 20,28). Damit lässt Maria erkennen, dass die wahre Größe im Dienst besteht: „Der Größte von euch soll euer Diener sein“ (Mt 23,11).
22. Oktober
Die Bezeichnung Marias als Gottesmutter drückt den Glauben aus, dass Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist: Einerseits wurde Jesus wirklich als Mensch von Maria geboren, andererseits ist er schon zuvor Gott gewesen, hat seine Gottheit nicht von dem Geschöpf Maria erhalten und auch nicht durch die Menschwerdung verloren. Maria ist damit zugleich Mutter Gottes, weil Christus wahrer Gott ist, und Tochter des Vaters, weil sie Geschöpf Gottes ist.
23. Oktober
„Wie konntest du uns das antun?“ – Diese vorwurfsvolle Frage stellt Maria dem zwölfjährigen Jesus, als sie ihn nach dreitägiger Suche im Tempel findet (Lk 2,48). Das tägliche Zusammenleben mit Jesus ging keineswegs immer glatt und leicht vonstatten, sondern steckte voller Überraschungen und Schwierigkeiten. Die Größe Marias besteht darin, dass sie glaubt und vertraut, obwohl sie in diesem Moment die Antwort Jesu nicht versteht.
24. Oktober
„Sie haben keinen Wein mehr,“ sagt Maria zu Jesus bei der Hochzeit von Kana (Joh 2,3). Damit zeigt sie, dass sie nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse und Sorgen im Blick hat, sondern aufmerksam die Nöte der Mitmenschen wahrnimmt und sich liebevoll um sie sorgt. Diese dienstbereite Aufmerksamkeit ist Ausdruck christlicher Nächstenliebe, zu der Maria einlädt.
25. Oktober
Nach der Himmelfahrt Christi vereint sich Maria mit den Aposteln im Gebet in der Erwartung des Heiligen Geistes (vgl. Apg 1,14). Maria selbst ist die beste Schülerin und Mitarbeiterin des Heiligen Geistes. In ihrer Begleitung lerne ich, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, seine Hilfe zu erfahren und mit ihm zusammenzuarbeiten.
26. Oktober
Maria zeigt, wie ernst Gott die menschliche Freiheit nimmt: Gott zwingt Maria nicht zum Mitwirken an dem seit Tausenden von Jahren vorbereiteten Kommen des Messias, sondern wartet geduldig auf ihre freie Zustimmung. Wäre ich an Gottes Stelle bereit gewesen, ein solches Risiko einzugehen? Was wäre, wenn Maria „Nein“ gesagt hätte? – Doch auch heute verbindet Gott sein Kommen und Wirken in der Welt mit der menschlichen Freiheit, mit der großzügigen Antwort, die ich geben oder auch verweigern kann.
27. Oktober
Maria ist das Urbild der Kirche. An ihr wird sichtbar, dass das Wesen der christlichen Glaubensgemeinschaft nicht in Strukturen oder äußeren Einrichtungen besteht, sondern darin, von Christus erlöst zu sein, ihn in die Welt zu bringen, mit ihm zu leben und ihn nachzuahmen.
28. Oktober
Am Ende ihres irdischen Lebens wurde Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Damit hat sich in ihr die christliche Verheißung erfüllt – sie ist keine bloße Theorie mehr, sondern Wirklichkeit. Maria zeigt damit, zu welcher Fülle und Größe, zu welchem Glück Christus den Menschen führen kann.
29. Oktober
Jesus selbst preist die wahre Größe Marias, wenn er verkündet: „Selig sind die, die das Wort Gottes hören und es befolgen“ (Lk 11,28). Damit zeigt er auch mir den Weg: Nicht auf außergewöhnliche Gaben oder Zeichen kommt es an, sondern auf ein hörendes Herz sowie die treue und beständige Erfüllung des Willens Gottes.
30. Oktober
„Dann sagte Jesus zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich“ (Joh 19,27). Maria ist mir von Jesus als Mutter anvertraut, damit sie mir auf meinem Lebens- und Glaubensweg nahe ist, mir in meinen Sorgen, Kämpfen und Versuchungen beisteht und mich immer wieder zu mutigem Glauben, hingebungsvollem Vertrauen und selbstloser Liebe erzieht.
31. Oktober
Mit Maria in der Nachfolge Christi zu wachsen, ist der Sinn aller Mariengebete, Lieder, Wallfahrten und Prozessionen. Maria steht für die Alltagstauglichkeit des Glaubens und zeigt, dass das Leben der Gnade in der Freundschaft mit Gott niemals langweilig wird, sondern zur wahren Größe und erfüllendem Glück führt. Zugleich erinnert Marienfrömmigkeit immer wieder daran, dass wir für den Himmel bestimmt sind, ein Ziel, dass sie schon erreicht hat und zu dem sie uns helfen will.
Kontakt
Monika Hein
Rosenkranzbruderschaft Würzburg
Schriftführerin
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