Die täglichen Impulse im Rosenkranzmonat Oktober stammen von Pater Martin Baronowski LC und handeln von Gedanken zum Heiligen Geist. Pater Martin hatte diese bereits im Mai veröffentlicht. Mit seiner freundlichen Genehmigung dürfen wir sie auf unserer homepage veröffentlichen. Vergelt's Gott.
- Impulse
Tagesimpulse im Rosenkranzmonat Oktober 2022
1. Oktober
Jesus hat uns nicht allein gelassen. Der Heilige Geist ist die von Christus versprochene Hilfe und Nähe Gottes: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26).
2. Oktober
Der Heilige Geist macht aus den verängstigten Jüngern, die sich hinter verschlossenen Türen verstecken, mutige Apostel, die hinausgehen, offen ihre Begegnung mit dem auferstandenen Jesus bezeugen, ihren Glauben an ihn bekennen und in seinem Namen Wunder wirken.
3. Oktober
Der Apostel Johannes vergleicht das Wirken des Heiligen Geistes mit dem „Wind, der weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht“ (Joh 3,8). So ist der Heilige Geist geheimnisvoll und unsichtbar, und doch ist seine Gegenwart spürbar. Sie zeigt sich nicht direkt, sondern an seiner Wirkung.
4. Oktober
5. Oktober
Die Feuerzungen, mit denen der Heilige Geist auf die Apostel herabkommt, erinnern an den brennenden Dornbusch im Buch Exodus, der brennt, ohne zu verbrennen. Sie zeigen die geheimnisvolle Gegenwart Gottes, sie bezeichnen den Beginn einer großen Sendung, die zur Befreiung führt, sie stehen für einen eifrigen Glauben und einen unermüdlichen Einsatz aus Gottes Kraft.
6. Oktober
Der Heilige Geist führt den Apostel Philippus auf die Straße nach Gaza, wo er einen äthiopischen Kämmerer trifft, ihm das Evangelium verkündet und ihn zur Taufe führt (vgl. Apg 8,26-40). Jedem Christen will der Heilige Geist Wege zeigen und ihn zu Begegnungen einladen, die er selbst nicht geplant hat und nicht vorhersehen kann, durch die er aber andere Menschen zu Christus führen kann.
7. Oktober
Paulus plante, das Evangelium in der römischen Provinz Asien zu verkünden. Obwohl dies sicher ein großzügiger und heiliger Wunsch war, erlaubte es ihm der Heilige Geist nicht, da er ihn nach Europa senden wollte (vgl. Apg 16,6-10). So kann der Heilige Geist selbst Widrigkeiten und Misserfolge nutzen, um den größeren und besseren Plan Gottes zu verwirklichen.
8. Oktober
Ein christliches Leben beschränkt sich nicht nur darauf, Schlechtes zu meiden, sondern sucht vor allem, Gutes zu tun – nicht irgendetwas Gutes, sondern das, was Gott durch mich wirken will. Dazu ist es wichtig, auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu hören sowie diesen bereitwillig und großzügig zu folgen.
9. Oktober
Der Heilige Geist schafft sowohl Einheit als auch Vielfalt: Einerseits weckt er in der Geschichte immer konkrete Antworten auf die Fragen und Probleme der Zeit und schafft neue und kreative Wege zur Verkündigung des Evangeliums, andererseits führt er die große Zahl von unterschiedlichen Völkern, Kulturen, Gemeinschaften, Charismen und Gaben zur Einheit der von den Aposteln und ihren Nachfolgern geleiteten Kirche.
10. Oktober
Die Apostelgeschichte ist das „Evangelium des Heiligen Geistes“ – in ihr wird das Wirken des Heiligen Geistes in der jungen Kirche sichtbar, es wird deutlich, wie der Heilige Geist inmitten von äußeren Bedrängnissen und Schwierigkeiten sowie inneren Streitigkeiten und menschlichen Schwächen die Kirche führt und die Verbreitung des Evangeliums vorantreibt.
11. Oktober
2000 Jahren Kirchengeschichte offenbaren das Wirken des Heiligen Geistes: Sein Werk ist die Verbreitung des Evangeliums auf dem ganzen Globus trotz vieler Verfolgungen und Hindernisse, die beständige Erneuerung des Glaubens inmitten von menschlichem Versagen und Versuchungen zur Verweltlichung, die Vertiefung der christlichen Lehre durch viele Konzilien, Kirchenlehrer und Theologen, eine Vielzahl von Heiligen aus allen Völkern, verschiedenen Schichten und Ständen, in unterschiedlichsten historischen Umständen, welche die Liebe Christi sichtbar und erfahrbar machen.
12. Oktober
„Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet“ (1 Kor 12,3). Christlicher Glaube ist demnach nicht zuerst Frucht menschlicher Überlegung oder Willensanstrengung, sondern eine Gabe des Heiligen Geistes, die ein Mensch dankbar empfängt und beantwortet.
13. Oktober
Der Heilige Geist ist der „Geist der Wahrheit“ (Joh 15,26). Deshalb deckt er die Falschheit und Lüge der Sünde auf und lässt den Menschen seine Fehler erkennen – nicht um zu entmutigen, sondern um die Heilung Christi anzunehmen und Gottes Barmherzigkeit zu erfahren.
14. Oktober
Nach der Tradition der Kirche gibt es zwölf Früchte des Heiligen Geistes, die zeigen, welch wunderbare Auswirkungen das Wirken des Heiligen Geistes im menschlichen Leben hat: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit.
15. Oktober
Ohne den Heiligen Geist ist kein Christentum möglich: Ohne sein Wirken wäre Christus nicht Mensch geworden, gäbe es keine Gründung der Kirche, keine Inspiration der Heiligen Schrift, keine Kraft zum christlichen Leben, keine Heiligen. Der Heilige Geist macht den entscheidenden Unterschied.
16. Oktober
Durch die Gabe der Weisheit lässt der Heilige Geist Menschen mit den Augen Gottes sehen, mit Gottes Ohren hören, mit Gottes Herzen lieben. Sie lässt in die göttlichen Wahrheiten eindringen und Geschmack daran finden. Das beinhaltet noch nicht eine Antwort auf alles, aber hilft, Gott zu kennen, zu verstehen, wie Gott wirkt, sowie zu unterscheiden, wann etwas von Gott kommt und wann nicht.
17. Oktober
Mit der Gabe der Einsicht erleuchtet uns der Heilige Geist, damit wir die göttlichen Dinge und deren Zusammenhang im Leben intuitiv erkennen und so die Tiefe der Wirklichkeit und der Heiligen Schrift erfassen: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist“ (1 Kor 2,9-10).
18. Oktober
Der Heilige Geist schenkt seine Gabe des Rates, damit ein Christ schnell und sicher beurteilen kann, was in schwierigen Fällen zu tun und zu lassen ist, um Gott zu gefallen und seinen Willen zu erfüllen: „Macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden“ (Mt 10,19-20).
19. Oktober
Durch die Gabe der Stärke verleiht der Heilige Geist dem Willen einen solchen Antrieb und eine derartige Energie, dass er fähig wird, trotz aller Hindernisse furchtlos und freudig nach dem Guten zu streben und so große Dinge zu tun oder zu leiden. Mit dieser Gabe lassen sich Trägheit und Entmutigung überwinden: „Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt“ (Phil 4,13).
20. Oktober
Um in der Schöpfung die Größe und die Liebe Gottes zu erkennen, immer wieder Staunen und Dankbarkeit zu erneuern und den richtigen Umgang mit der Schöpfung und den Geschöpfen zu erlernen, schenkt der Heilige Geist die Gabe der Erkenntnis: „Sie sollen erkennen, dass du es bist. Herr ist dein Name. Du allein bist der Höchste über der ganzen Erde“ (Ps 83,19).
21. Oktober
Die Gabe der Frömmigkeit bewirkt eine Zuneigung zu Gott, sie fördert die Verehrung heiliger Personen und Dinge (Mutter Gottes, Engel, Heilige, Heilige Schrift, Kirche, Papst) und schenkt Eifer in der Erfüllung der religiösen Pflichten. Damit hilft uns der Heilige Geist, Gott auf die rechte Weise anzubeten und seine frohen Zeugen zu sein.
22. Oktober
Mit der Gabe der Gottesfurcht will der Heilige Geist keine Angst machen, sondern den Menschen verstehen lassen, wie klein und abhängig er vor Gott ist. Diese Erkenntnis soll dazu einladen, demütig und voller Vertrauen die Hilfe und Gnade Gottes zu suchen: „Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. Er half ihm aus all seinen Nöten“ (Ps 34,7).
23. Oktober
Der Hymnus Veni Sancte Spiritus nennt zahlreiche eindrucksvolle Vergleiche für den Heiligen Geist und sein Wirken: Tröster in Schwierigkeiten und Leiden, Gast, der Freude bringt, Helfer in der Not, Ruhe in der Hetze des Alltags , Kühlung in der Hitze, Licht, das die Dunkelheit erleuchtet, ein Wind, der Leben schenkt
24. Oktober
Der Heilige Geist verändert die menschliche Existenz: Er wäscht das Schmutzige rein, schenkt neues Leben, heilt das Kranke, wärmt das Kalte, löst das Erstarrte, leitet das Verirrte und führt zum ewigen Leben (vgl. Hymnus Veni Sancte Spiritus).
25. Oktober
Das Wirken des Heiligen Geistes gleicht einem E-Bike: Dieses fährt nicht von alleine, es erspart nicht die Anstrengung des Tretens, aber es unterstützt die Bemühungen und gibt ihnen mehr Kraft. So ersetzt auch der Heilige Geist nicht den eigenen Einsatz im christlichen Leben. Doch kommt er den schwachen menschlichen Bemühungen zu Hilfe.
26. Oktober
Der Heilige Geist erspart dem Christen nicht die Schwierigkeiten und Kämpfe im Leben und nimmt ihm auch nicht die Freiheit und Verantwortung für die Entscheidungen ab. Doch gibt er die Kraft, die Herausforderungen anzunehmen, in den Versuchungen zu siegen und in jeder Schwierigkeit eine Gelegenheit zur Heiligkeit zu entdecken.
27. Oktober
Zwar ist der Heilige Geist in Taufe und Firmung ein für allemal geschenkt, doch wirkt er nicht magisch oder automatisch. Da es sich um eine göttliche Person handelt, muss man sich an ihn wenden, denn er fordert eine bewusste Mitwirkung. Diese beinhaltet Gebet sowie das aufrichtige Hören und das fügsame Befolgen seiner Eingebungen. Der Heilige Geist fördert so das ehrliche und beständige Bemühen, im Glauben und in der Liebe zu wachsen.
28. Oktober
Ohne die Kraft und das Feuer des Heiligen Geistes wird ein christliches Leben zumeist als eine schwere Last und lästige Pflicht empfunden. Die Anforderungen, die der christliche Glaube stellt, sind nicht nur anspruchsvoll, sondern übersteigen einen bloß guten Willen, edle Motivationen und ehrliche Bemühungen eines Menschen. Der Heilige Geist hingegen ermutigt und befähigt dazu, die Herausforderungen eines christlichen Lebens anzugehen und dadurch Gottes Wirken zu erfahren und sichtbar zu machen.
29. Oktober
Ein wahrhaft christliches Leben gibt sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden, sondern strebt nach der Heiligkeit, die Gott für jeden Menschen bestimmt hat. Der Heilige Geist ruft daher immer wieder aus der bequemen Komfortzone und den virtuellen Scheinwelten heraus auf den steilen und anspruchsvollen Weg des Evangeliums, den nur wenige finden, der aber zum wahren Leben in Fülle führt (vgl. Mt 7,14).
30. Oktober
Das Streben und Verlangen nach den Geistesgaben beinhaltet keine Geringschätzung des Körperlichen, sondern führt vielmehr zu einer tieferen Wertschätzung des menschlichen Leibes: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst“ (1 Kor 6,19). Die rechte Sorge und Pflege des menschlichen Körpers öffnen auch das Herz und die Seele des Menschen für das Wirken Gottes.
31. Oktober
Maria ist das Meisterwerk des Heiligen Geistes: Sie zeigt, wie groß, schön, frei und glücklich ein Mensch werden kann, wenn er sich vom Heiligen Geist führen und formen lässt. Maria steht für ein Leben der Dankbarkeit, der Freude, der Anbetung und des Dienstes, der nicht erniedrigt, sondern erhebt. Sie lässt sich selbst ganz von Christus erfüllen und macht ihn auch für andere erfahrbar.
Kontakt
Monika Hein
Rosenkranzbruderschaft Würzburg
Schriftführerin
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