Begrüßung der 32 Teilnehmer durch den Präses Pfarrer Dr. Matthias Leineweber. Mit dem Lied „Lobet den Herren den mächtigen König der Erden“ wird der Tag unter Gottes Schutz und Segen gestellt. Danach folgt ein kurzer Abriss des geplanten Programms:
- 9.30 Uhr Beginn des Einkehrtages
- 10.00 Uhr Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ von dem Regisseur Wim Wenders. Anschließend Gespräch und Austausch zum Film.
- 12.00 Uhr Mittagessen
- 13.00 Uhr stille Anbetung und Beichtgelegenheit in der Hauskapelle
- 13.30 Uhr Rosenkranz
- 14.00 Uhr Kaffee
- 14.45 Uhr Jahresversammlung: Wahl des neuen Vorstands; Zusammenarbeit mit der Erzbruderschaft St. Michael; Mitgliederentwicklung; Rechenschaftsbericht des Kassenwarts; Sonstiges;
- 16.00 Uhr Eucharistiefeier
- 17.00 Uhr Ende des Einkehrtages
Einführungsworte zum Film durch Präses Pfarrer Dr. Matthias Leineweber: Es herrschte beim Rücktritt von Papst Benedikt XVI. am 11. Februar 2013 – einem Rosenmontag – allgemein große Betroffenheit. Papst Benedikt sagte offen: „Ich schaffe es nicht mehr!“ Der neu gewählte Papst Franziskus zeigte schon mit seinen ersten Worten „Guten Abend“ vom Balkon auf den Petersplatz, dass er ein Mann der Straße ist. Er verkündete, dass die Kirche hinausgehen muss - bis an die Ränder. Mit seinem etwas anderen ungewohnten Auftreten als Papst erreicht und begeistert er Menschen, die bisher nicht viel mit der Kirche zu tun hatten. Diese Erfahrung mache er auch als Gefängnisseelsorger, erklärt Pfarrer Leineweber. Hingegen sehen manche das jedoch eher skeptisch. Das sind mehr die Insider, die zu mehr Vorsicht mahnen.
Der Film selbst ist ein Dokumentarfilm von Wim Wenders aus dem Jahr 2018. „Im Film wechseln sich Abschnitte mit Aufnahmen von den weltweiten Reisen des Papst Franziskus, seinen Reden in der UNO, im US-amerikanischen Kongress, Bilder von unterschiedlichen öffentlichen Auftritten und Szenarien von Umweltzerstörung mit Bildberichten von einigen wenigen Einzelbegegnungen, z. B. mit Erdogan oder Stephen Hawking. Dokumentiert werden Befragungen durch Journalisten über brisante Themen wie den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche oder über seine Einstellung zu homosexuellen Beziehungen. Die Dokumentationen werden unterbrochen mit den ausführlichen Interviews, die Wenders mit dem Papst geführt hat. Eingestreut in den Dokumentarfilm sind schwarzweiße, im Stil von Stummfilmen gedrehte Spielfilmszenen aus dem Leben von Franz von Assisi (Quelle: Wikipedia: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes).“
Im Anschluss an den Film kam ein reger Gedankenaustausch in Gang. Viele fanden ihn sehr berührend und zu Herzen gehend. Ein Redebeitrag warf die kritische Frage auf, ob Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit wirklich so herausragende Aufgaben der katholischen Kirche sind – wie es der Film nahelegt. Sei es nicht eher die Glaubensverkündigung und den Menschen zu helfen, die ewige Heimat im Himmel zu finden? Davon sei im Film an keiner Stelle die Rede gewesen. Weiter überlegten die Teilnehmer, dass in einem Film nicht der Papst, sondern der Regisseur die Schwerpunkte setzt, die ihm wichtig sind. In seinen Schriften und Ansprachen im Zusammenhang gelesen, würde schon immer deutlich werden, dass Glaubensverkündigung und Evangelisation die primären Themen des Papstes seien.
Nach dem Mittagessen, der Anbetung, dem Rosenkranz und dem Kaffee begann die Jahresversammlung.
1. Mit der Wahl des neuen Vorsitzenden stand ein wichtiger Programmpunkt auf der Tagesordnung. Der langjährige Vorsitzende Dr. Reinhard Worschech aus Mainsondheim hatte beim Einkehrtag 2018 bereits seinen Rücktritt aus Altersgründen erklärt. Präses Dr. Leineweber hatte im Laufe des vergangenen Jahres Herrn Christian Englert für diese Aufgabe gewonnen. Christian Englert - als einzige Kandidat - stellte sich kurz vor: 42 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, Konditormeister (Cafe Brandstetter). Der zukünftige Vorsitzende der Rosenkranzbruderschaft an der Marienkapelle hat eine besonders enge Bindung an das schöne Gotteshaus im Herzen Würzburgs. Er wohnt nur wenige Schritte davon entfernt, übernimmt Mesnerdienste und ist Kirchenverwaltungsmitglied. Erwartungsgemäß wurde Christian Englert einstimmig gewählt.
2. Schriftführerin Monika Hein stellt nun die Mitgliederentwicklung vor. Neun Eintritte, zwei Austritte und sieben Sterbefälle seit dem letzten Einkehrtag im Oktober 2018. Insgesamt sind aktuell 478 Beter im Bruderschaftsverzeichnis eingetragen. Sehr vorausschauend hatten Familie Blattner – die im vergangenen Jahr das Amt des Schriftführers (19 Jahre) – an Frau Monika Hein abgegeben hatten, eine eigene Homepage eingerichtet. Dadurch finden nun jüngere Mitbeter aus ganz Deutschland und Österreich über das Internet in die Rosenkranzbruderschaft. Diese erfreuliche Entwicklung macht es nun notwendig, dass der jährliche Einkehrtag nicht mehr unter der Woche stattfinden sollte, sondern besser an einem Feiertag oder Wochenende. Da der nächste Termin am Dienstag, den 6. Oktober 2020, schon bekanntgegeben ist, wird er so noch einmal durchgeführt. Doch ab 2021 soll es dann alljährlich der 3. Oktober – der Tag der Deutschen Einheit – sein. An dieser Stelle bedankten sich die Teilnehmer noch einmal bei Familie Blattner für ihren jahrelangen tollen Einsatz in der Rosenkranzbruderschaft.
3. Ein weiterer Punkt sind die hohen Portokosten, die man in Zukunft mit einem zunehmenden Email-Versand reduzieren möchte. Allerdings wird es für alle, die kein Email-Postfach besitzen, weiterhin den Versand per Post geben.
4. Kassenbericht durch den Kassenwart Elmar Hofmann: Das aktuelle Guthaben beträgt zum heutigen Stichtag EUR 4.331,12. Ein Teilnehmer fragt: Können Spendenquittungen ausgestellt werden? Herr Englert klärt diese Frage.
5. Zusammenarbeit mit der Erzbruderschaft Maria Hilf: Da die Teilnehmer an den Einkehrtagen bei beiden Bruderschaften abnehmen, wurde darüber abgestimmt, dass die Einkehrtage in Zukunft zusammengelegt werden. Die Jahresversammlungen werden dabei jedoch getrennt am gleichen Tag abgehalten. Bei der Abstimmung waren alle einverstanden.
6. Verlegung des Tagungsortes ins Burkardushaus. Nachteil: Parken wird weitgehend kostenpflichtig für die Teilnehmer. Vorteil: Anbetung, Rosenkranz und Hl. Messe könnte in der Marienkapelle stattfinden. Entscheidung wurde vertagt.
7. Eine Teilnehmerin äußerte den Wunsch, dass die Rosenkranzandacht am 1. Sonntag im Monat um 15.30 Uhr und nicht mehr wie bisher um 16.00 Uhr stattfinden soll. Bei der Abstimmung entschied sich die Mehrheit dafür, dass 16.00 Uhr bleiben soll.
8. Im Rosenkranzmonat Oktober ist es üblich, dass am 1. Sonntag im Oktober abends um 19.00 Uhr der Generalvikar den Rosenkranz betet. Die Frage: Sollen wir an diesem Tag die Rosenkranzandacht um 16.00 Uhr ausfallen lassen und uns dem Generalvikar anschließen? Die Abstimmung ergab, dass keine Ausnahmen gemacht werden und der 16.00 Uhr Termin beibehalten wird.
Die Jahresversammlung wurde mit dem Marienlied „Maria breit den Mantel aus“ abgeschlossen.
Um 16.00 Uhr trafen sich alle zur Eucharistiefeier in der Hauskapelle. Der frischgewählte Vorsitzende Christian Englert übernahm dabei den Ministrantendienst. Am Gedenktag des Hl. Burkard ermutigte Präses Pfarrer Dr. Leineweber dazu, Glaubenszeugen wie dieser große Missionar zu sein. Zu sich selbst zu sagen „Ich bin Mission“ und das Glaubenszeugnis einfach zu leben. Mitleid ist dabei nichts Negatives, wenn es bedeutet, Anteil am Leben der anderen zu nehmen, sich in sie hineinzuversetzen und nicht dabei stehen zu bleiben.